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Seit 1999
gibt das
Lehrgebiet Frauengeschichte an der Universität
Bonn den historischen Wochenkalender POLITEIA. Frauenporträts aus der deutschen
Nachkriegsgeschichte" heraus. Die Woche für Woche vorgestellten Frauen
kommen aus Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur, Kirchen und allen Bereichen
zivilgesellschaftlichen Engagements. Mit ihren eindrucksvollen
Lebenserfahrungen und Lebensleistungen stehen die Persönlichkeiten
exemplarisch für den Beitrag von Frauen am Aufbau beider deutscher
Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme, für die Prozesse hin zu einem
vereinigten Deutschland und für weitreichende Ansätze, eine
geschlechter- wie generationengerechtere Zukunft zu gestalten.
Der
Wochenkalender POLITEIA bildet eine äußerst
erfolgreiche Form weiblicher Erinnerungskultur. Vieles spricht dafür, dass
das Medium Kalender selber eine Erfindung von Frauen ist: In Laussel im
heutigen Frankreich wurde ein Relief mit drei Frauenfiguren gefunden, das
21.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung entstand. Die zentrale Figur hält in
ihrer rechten Hand ein Horn mit dreizehn senkrechten Einkerbungen, das die 13
Monde (Monate) des Sonnenjahres anzeigt. Es ist der älteste uns bekannte
Hinweis auf Formen der Zeitberechnung.
Der POLITEIA-Wochenkalender als heutige Form der
Zeitbemessung" bildet in gewisser Weise eine flüchtige "Hall of
Fame" im privaten Raum, solange es keinen öffentlichen Erinnerungsort
für die historischen Aufbrüche, Leistungen und Visionen von Frauen
gibt. Der POLITEIA-Wochenkalender ist eine Aktionsform, die
Realisierung eines Hauses
der Frauengeschichte zu begleiten.
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